Risswiderstandskurve

Eine Risswiderstandskurve kann dann aufgenommen werden, wenn es zu ausreichendem stabilen Risswachstum kommt, also immer bei kubisch flächenzentrierten Metallen (kfz) wie Aluminium oder austenitischem Stahl oder wenn Hochlagenverhalten bei ferrisichen Metallen vorliegt.

 

Bild 1 zeigt eine Risswiderstandskurve. Sie enthält Messwerte, die mit der Einprobenmethode (meist Compliance Technik) oder der Mehrprobenmethode ermittelt werden und jeweils ein J - da - Wertepaar darstellen. Die so ermittelten J-da Wertepaare werden mit einer Potenzfunktion approximiert, wobei nur Punkte, die innerhalb der von einer Norm vorbstimmten, im Bild ebenfalls eingezeichneten Linien liegen (Exclusion Lines), für die Konstruktion der Kurve durch Approximation verwendet werden dürfen. Der Schnittpunkt dieser Potenzfunktion mit einer ebenfalls durch eine Norm vorgegebenen Linie bestimmt dann den kritischen J-Wert: JIc.

 

Details hierzu finden sich in den entsprechenden Normen.

 

ACHTUNG: Der auf diese Weise ermittelte JIc-Wert beinhaltet immer Anteile von stabilem Risswachstum. Er repräsentiert damit nicht die physikalische Rissinitiierung, sondern einen technischen Wert, der dementsprechend immer höher liegt. Der tatsächliche Rissinitiierungswert ist experimentell nur mit größerem Aufwand zu bestimmen. Bewährt haben sich folgende Methoden:

 

  • Messung der Stretch Zone Width (SZW) für die Off-Set Line
  • Einschachtelung mit mehreren Proben
  • Strompotentialmethode.

 

Näher Informationen hieru auf Anfrage.

 

Bild 1